Lokalsport

Dramatisches B-Finale

Motorsport: Stürze gehen recht glimpflich aus – MSVH-Fahrer Fienhage fährt schnellste Zeit des Tages

Von Joachim Rieder 

Herxheim. Fast auf die Minute konnte die MSV Herxheim den Zeitplan ihres 121. Sandbahnrennes einhalten. Die eingespielt Organisation gab sich am Vatertag keine Blöße. Gleich zwei Fahrer der MSVH haben sich für die diesjährige WM-Kampagne qualifiziert.

Der Youngster im Feld, Lukas Fienhage, machte seine Sache ordentlich. Mit zwölf Punkten landete er auf dem siebten Platz beim Sieg von Mathieu Trésarrieu. In seinen ersten beiden Läufen musste er von der ungünstigen Außenbahn den weiten Weg in die erste Kurve nehmen. Den Höhepunkt setzte der 19-jährige Auszubildende aus Lohnen in seinem vierten Rennen. Mit 121,87 km/h fuhr er die schnellste Zeit des Tages. Gemessen werden die vier Runden auf dem 963 Meter langen Oval.„Ich hab ja schon vor dem Rennen gesagt, ich habe nichts zu verlieren, nur zu lernen, daher alles super heute“, sagte Fienhage. Mit Vater Uwe und Mechaniker ging es gleich weiter nach Liberec (Tschechien), hier startet er bei der U21-Team-EM.

Nicht ganz die erwartete Leistung konnte Max Dilger abrufen. Sein zwölfter Platz mit acht Punkten dürfte nicht ganz seinen Erwartungen entsprechen. Seine guten Starts konnte er nicht in Punkte umsetzen. Für ihn geht es weiter in Bielefeld beim Halbfinale zur Grasbahn-EM.

Dramatik pur brachte das Finale der B-Lizenz-Soloklasse. Sebastian Trapp konnte sich mit sechs Punkten für die besten Sechs qualifizieren. Am Start blieb der Franzose Baptiste Comblon mit qualmendem Motor stehen. Dann touchierte eingangs der ersten Kurve Timo Wachs (Werlte) das Hinterrad von Trapp und flog in hohem Bogen vom Motorrad. In der Zielkurve riss bei Trapp die Kette, auch er ging aus dem Sattel. Die Rettungskräfte kümmerten sich lange um Wachs, später konnte Entwarnung gegeben werden. Zwei gebrochene Finger hat er als Andenken mit nach Hause genommen. Trapp konnte sich schnell berappeln. Was ihn am meisten schmerzt: der defekte Rahmen an seiner Maschine.

Bereits in seinem ersten Lauf am Mittwochnachmittag musste Trapp zu Boden. In Führung liegend, überzog er in der ersten Kurve. Er wollte weiterfahren, doch inzwischen war der Lauf abgebrochen und Trapp disqualifiziert. Wichtige Punkte gingen verloren. Im Gesamtklassement belegte er den fünften Rang.

Ebenfalls nicht vom Glück verwöhnt wurde der Herxheimer Rudi Eichenlaub. Der 56-jährige Kfz-Meister legte mit einem zweiten Platz am Mittwoch gut los. Doch im ersten Rennen am Donnerstagmorgen riss auch an seiner Maschine, an dritter Stelle liegend, die Kette. Aus der Traum vom Finale. Den Rücktritt vom Bahnsport hat er verschoben.

Vier lupenreine Läufe brachten den Favoriten in der nationalen Seitenwagenklasse, Patrick Zwetsch und Viktor Caric, den Sieg. Vier fast perfekte Starts konnte die beiden Landauer in Laufsiege umwandeln.

Photo by Niklas Breu

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt – Nr. 126
Datum Samstag, den 1. Juni 2019
Seite 11