Lokalsport

Wie an der Schnur gezogen

Motorsport: Nationale Klassen starten bei schönerem Wetter – Gestern 8000 Zuschauer im Waldstadion

Von Joachim Rieder 

HERXHEIM. Das 120. Sandbahnrennen der MSV Herxheim ist Geschichte. Bange zwei Stunden hatten die Verantwortlichen gestern Nachmittag zu überstehen. Ein Regenguss zur Mittagsstunde bereitete ihnen Sorgen. Der Start wurde nach hinten verschoben und nach der Abfrage bei Wetterwebseiten um 14.45 Uhr der erste Lauf gestartet.

Bis dahin hing sogar das Damoklesschwert einer Absage über dem Waldstadion, das mit rund 8000 Zuschauern nur halb gefüllt war. Bei freundlicher Witterung säumen in der Regel doppelt so viele Besucher das Rund. Erst in ein paar Wochen lässt sich bilanzieren, wie die Veranstaltung finanziell abschließt. Bei herrlichem Sonnenschein konnten am Mittwochnachmittag die nationalen Klassen ihre ersten Rennläufe austragen. Mit einem Start-Ziel-Sieg machte Patrick Zwetsch mit seinem Copiloten Viktor Caric auf sich aufmerksam. Das Dreirad von Zwetsch kam wie an der Schur gezogen aus den Startbändern, der Rest war Formsache. Ähnlich sah es in seinem zweiten Lauf aus. Wieder hatte das Landauer Duo die Spitze übernommen, doch machte Zwetsch in der engeren Zielkurve einen kleinen Fehler, das Gespann landete im Innenfeld.Gestern Morgen war das Malheur erst einmal vergessen. Ein weiterer Vorlaufsieg und gar der Sieg im Finale reichten zum zweiten Gesamtplatz. „Jetzt ärgere ich mich erst recht über den Fehler von gestern. Aber ein zweiter Platz in Herxheim ist auch nicht schlecht“, sagte der 35-jährige Zerspanungsmechaniker, dem der Ärger doch anzusehen war. Gerade einen Punkt mehr hatte das Siegerduo Michael Kolb und Theresia Hölper aus dem hessischen Freigericht.

„Wir haben bei unseren ersten drei Rennen zwei Siege und einen zweiten Platz, für den Saisonanfang nicht so schlecht“, bemerkte Zwetsch dann noch.

Seinen Einstand als Beifahrer feierte Thomas Lachomski aus Herxheim. Der 38-jährige Lkw-Fahrer kam mit seinem Fahrer Sebastian Rösler auf drei Punkte in drei Rennen, wobei die beiden bei ihrem letzten Auftritt wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert wurden. „Die Idee, mich einmal als Beifahrer auszuprobieren, entstand aus einer Bierlaune heraus. Es wurde schnell ernst und die nächsten Rennen sind schon geplant“, so Lachomski.

Nicht zufrieden mit seinem Ergebnis war Sebastian Trapp, der einzige Herxheimer im Feld der nationalen Soloklasse. Am Mittwoch gelang zum Auftakt ein guter dritter Platz. „In der ersten Kurve wurde ich richtig abgestrahlt, als ich außen überholte wollte. Das kommt dir vor, als würdest du stehen“, so der 20-jährige Auszubildende zum Elektroniker. In seinem zweiten Rennen gestern Morgen verließ er die Bahn und ging leer aus. Im dritten Lauf gelang ihm noch ein vierter Rang. „Schau dir mein Vorderrad an, etliche Speichen sind herausgerissen. Ich muss mir, als ich die Bahn verließ, den Stoßdämpfer am Vorderrad beschädigt haben. Der Schaden wurde aber erst nach dem letzten Lauf bemerkt“, berichtete Trapp. Sport

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt – Nr. 108
Datum Freitag, den 11. Mai 2018
Seite 12