Egal wie viele Schuhe eine Frau besitz, einen Stahlschuh haben nur wenige in ihrer Garderobe. Wohl kaum eine Frau besitzt dann auch noch den Mut sich auf ein 500ccm Motorrad zu setzen und ohne Bremsen mit über 120 Sachen um eine Sandbahn zu jagen!
Nadine Frenk aus Kuhardt im Kreis Germersheim ist eine der wenigen Damen, die sich im Bahnsport in der internationalen Lizenzklasse bei zahlreichen Sand- und Grasbahnrennen einen Namen gemacht hat und am Vatertag 2016 wird nach 21 Jahren Bahnsport für die 28 jährige Schluss sein und eben jener Stahlschuh nach dem Sandbahnrennen Herxheim an den berühmten Nagel gehängt.
Begonnen hat die Laufbahn von Nadine Frenk sozusagen im Kindergarten: Bei Freundin Stefanie Rubin drehte Frenk erste Runden auf einem 50ccm Motorrad und war sofort Feuer und Flamme für das Motorrad. Der Papa besorgte ein Motorrad und so begann für Nadine alles. im Alter von sieben Jahren fuhr sie in Berghaupten in der Nähe ihres Heimatorts ihr erstes Rennen und arbeitete sich dann durch sämtliche Schülerklassen nach in die 500ccm Nachwuchsklasse.
Seit 2002 bestritt sie zahlreiche Rennen in der 500ccm Klasse. Für den MSC Diedenbergen startete sie unter anderem in der zweiten und damals noch dritten Liga auf der Speedwaybahn. Erfolgreicher lief es für Nadine Frenk auf der Sandbahn: 2010 gewann sie den Bahnpokal, die Nachwuchsmeisterschaft in der nationalen Soloklasse und stieg in Folge dessen 2011 in die internationale Klasse auf. „Der Bahnpokal war bereits in den Schülerklassen mein großes Ziel. Ich wollte in die internationale Lizenz aufsteigen und zwar als Bahnpokalsiegerin. Dieses gesetzte Ziel habe ich in Scheeßel erreicht“, so die Bahnpokalsiegerin 2010. In der internationalen Lizenz waren es die kleinen Erfolge, die für Nadine Frenk die Highlights waren. „In Hertingen führte ich mal zwei Runden vor Bernd Diener, ausgerechnet auf einer Grasbahn“, schmunzelt Frenk, „oder mein Einsatz als Reservefahrerin beim WM Grand Prix in Herxheim, wo ich Stephan Katt und Richard Speiser hinter mir lassen konnte. Für mich waren das die Highlights, wenn ich die Großen ärgern konnte.“
2015 gab Frenk dann in Berghaupten, wo sie mit sieben Jahren ihr erstes Rennen fuhr dann ihren Rücktritt vom Bahnsport bekannt und wird 2016 noch ein letztes Mal bei ihrem langjährigen Club in Herxheim ans Startband rollen. „Ich habe in den vergangenen Jahren berufsbegleitend studiert und mein Job als Wirtschaftsprüferin nimmt mich immer mehr in Anspruch. Ich musste mich irgendwann entscheiden, da ich für den Sport nicht mehr so die Zeit hatte wie es nötig war und mich dann entschieden aufzuhören. Im Moment ist es schon ein komisches Gefühl mit dem Wissen die Motorräder zum letzten Mal vorzubereiten in der Werkstatt zu stehen. Ich freue mich jetzt nochmal richtig in Herxheim ans Startband zu rollen und das Rennen zu fahren. Nach dem Rennen wird es sicherlich auch schwer werden, doch ich freue mich auch dann künftig mal als Fan zu den Rennen zu gehen.“
Besonders Begleitung erhält Nadine Frenk beim letzten Rennen noch von einem TV Team. Der SWR wird Frenk bei ihrem letzten Rennen begleiten und am Sonntag, 8. Mai wird sie in der Sportsendung Flutlicht zu Gast sein.