Lokalsport

Gesucht, gefunden, Vizemeister

Motorsport: Die Gespannfahrer Zwetsch/Caric

Von Joachim Rieder 

LANDAU. Mit so einem erfolgreichen Saisonauftakt haben die beiden Landauer Gespannfahrer Patrick Zwetsch und Copilot Viktor Caric nicht gerechnet. Das Duo der MSV Herxheim belegte beim Bahnpokalfinale, der Deutschen Meisterschaft der nationalen Seitenwagenklasse, in Osnabrück den zweiten Platz.

Seit Kindesbeinen an ist Zwetsch mit dem Bahnsportvirus infiziert. „Mit vier Jahren bekam ich mein erstes Motorrad. Mein Vater war selbst Gespannfahrer, und so waren wir auf den Rennbahnen im süddeutschen Raum unterwegs“, erzählt der 35-Jährige, der aus dem mittelbadischen Kippenheim stammt. Mit zehn Jahren fuhr Zwetsch seine ersten Rennen. Bis 2008 fuhr er in der B-Lizenz-Soloklasse, beste Platzierung war Rang sieben beim Bahnpokalfinale 2004 in Herxheim. „Ich startete dann bei zwei Rennen in der internationalen Klasse und musste feststellen, um dort zu bestehen, muss man ganz auf den Sport fixiert sein“, blickt Zwetsch zurück. Er zog nach Landau, der Grund dafür war seine Freundin.Vor 13 Jahren probierte Zwetsch sich zum ersten Mal mit dem Gespann; doch es gab Probleme mit dem Beifahrer. Vor zwei Jahren lernte er den Jockgrimer Viktor Caric kennen. Der 27-Jährige, der beruflich in der Baumpflege tätig ist und nun auch in Landau wohnt, kam über das Fernsehen zum Motorsport: „Ich sah ein Speedwayrennen und war von dieser Art des Motorsports fasziniert. Danach war ich öfters in Herxheim und traf Patrick. Wir kamen ins Gespräch und nach den ersten Testfahrten stellten wir fest: es passt“, beschreibt Caric seinen Weg in den Seitenwagen. Er besitzt auch eine Speedwaymaschine und dreht damit ab und zu im Waldstadion seine Runden.

„Im letzten Jahr wollten wir dann durchstarten. Wir hatten uns einiges vorgenommen. Doch dann bremste uns mein Bandscheibenvorfall aus. Wir konnten lediglich zwei Rennen bestreiten“, geht Zwetsch auf seine Leidenszeit zurück. Doch in diesem Jahr läuft es von Beginn an. Beim ersten Rennen auf der 400 Meter kurzen Speedwaybahn im hessischen Diedenbergen waren Zwetsch/Caric die Besten. Am Vatertagsrennen in Herxheim sprang nach einem Fahrfehler ein zweiter Rang heraus.

Beim Bahnpokalfinale bremste der zweite Durchgang das Duo aus. „Wir hatten den unseren ersten Lauf gewonnen und standen dann auf dem schlechten inneren Startplatz und kamen schlecht weg. Nach hartem Kampf konnte ich noch auf den dritten Rang vorfahren“, schildert Zwetsch. Danach gewannen die beiden noch alle Rennen, doch das gemischte Duo Andreas Horn und Sonja End (Friedberg) war nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen. Kleiner Trost: Die beiden Landauer gewannen am Fronleichnamstag in Altrip überlegen ihre Klasse.

„Da wir zurzeit bei der Süddeutschen Bahnmeisterschaft auf dem ersten Platz liegen, dürfen wir wahrscheinlich bei der Deutschen Meisterschaft der internationalen Lizenzklasse Mitte August in Bad Hersfeld starten“, freut sich Zwetsch auf diese Herausforderung. Der nächste Start ist am 7./8. Juli in Diedenbergen.

 

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt – Nr. 25
Datum Donnerstag, den 21. Juni 2018
Seite 14