Die Motorsportvereinigung Herxheim wird 90 Jahre alt. Der traditionsreiche Club aus der Pfalz richtet Jahr für Jahr am Vatertag eines der größten Bahnsportevents in Deutschland aus und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken in dem auch mancher mutige Schritt gewagt wurde.

 

Heute vor 90 Jahren wurde im damaligen Café Schwanen die Motorsportvereinigung Herxheim gegründet. Es sollte nur zwei Jahre dauern, bis der Club dann 1931 im August das 1. Pfälzische Erdbahnrennen ausrichten sollte. Josef Hecker aus Nürnberg stellte mit 68,50km/h den ersten Bahnrekord in Herxheim auf.

Im Jahr 1932, fand das Rennen dann am 5. Mai statt, dem Christi Himmelfahrtstag. Der Beginn einer großen Tradition, die noch heute Bestand hat und inzwischen Jahr für Jahr tausende Zuschauer an Christi Himmelfahrt an die Herxheimer Bahn lockt.

1939, wurde im Sommer das letzte Rennen vor dem zweiten Weltkrieg in der Pfalz gefahren und der Verein nach den Kriegsjahren im Januar 1949, also vor 70 Jahren wieder gegründet. Bereits im Mai 1949 wurde dann wieder ein Rennen gefahren und im Juli 1951 folgte ein sportlicher Meilenstein. Die 100 km/h Grenze wurde von Albin Siegl aus Gröbenzell gebrochen.

In der bewegten Geschichte des Vereins, der so ziemlich alle Größen des Bahnsports in den 60er und 70er Jahren kommen und gehen sah, wurde 1976 das letzte Mal auf dem alten Oval mit der Spitzkehre gefahren. Darauf folgte der Ausbau auf 1.000 Meter und somit das passende Maß für die Ausrichtung von Weltmeisterschaftsrennen. Im Mai 1977 wurde die neue Bahn mit dem 50. Rennen eingeweiht und unglaubliche 28.187 Zuschauer waren dabei, als der der Tscheche Zdenek Kudrna aus Tschechien mit 130,14 km/h eine neue Fabelmarke fuhr.

Nach dem Neubau des Tribünengebäudes im Jahr 1983 durfte die Motorsportvereinigung Herxheim 1984 erstmals ein WM-Finale ausrichten. Weltmeister wurde Erik Gundersen Dänemark. 1990 und 1996 war die Motorsportvereinigung erneut Ausrichter eines WM-Finales und während 1990 der unvergessene Simon Wigg in Herxheim triumphierte wurde das WM-Finale 1996 zum Triumphzug von Clubfahrer Gerd Riss, der ungeschlagen das letzte Tagesfinale auf der Langbahn gewann. Gerd Riss war zudem der erste Clubfahrer, der MSVH der Sandbahnweltmeister wurde, was der Verein am 23. August 1991, auf den Tag genau 60 Jahre nach dem ersten Rennen in Herxheim mit einem Straßenfest feiern durfte.

Im Jahr 1998 wurde dann wieder eine Spitzkurve in die bestehende Sandbahn eingebaut, da inzwischen keine 1.000 Meter Bahnlänge mehr von Nöten waren um Prädikatsrennen ausrichten zu dürfen. 2001 richtete die Motorsportvereinigung Herxheim dann erstmals einen WM-Grand Prix nach neuer Art aus, jedoch nicht wie inzwischen üblich an Christi Himmelfahrt sondern noch im August.

Im Jahr 2002 wurde dann das 100. Sandbahnrennen der Geschichte in Herxheim gefahren und 2005 wurde am 17. April die neu gebaute Speedwaybahn im Innenfeld der Sandbahn eingeweiht. Erster Sieger bei einem Speedwayrennen in Herxheim wurde Steffen Mell.

Im 90. Jubiläumsjahr wurde bereits ein Speedwayrennen in Herxheim gefahren und am 30. Mai 2019, wird traditionell auf der Herxheimer Sandbahn gefahren. Auch in diesem Jahr wird es in Herxheim wieder um WM-Punkte gehen. Getreu dem Motto vom 75-jährigen Jubiläum – Der Tradition verpflichtet, der Zukunft zugewandt! – wird die MSV Herxheim dann auch im Sinne des Nachwuchses im September 2019 die deutsche DMSJ Meisterschaft ausrichten.